Mittwoch, 09.07.2025

Cyber-resilientes Bargeldmanagement: Worauf Unternehmen achten sollten

Ob Finanzbranche, Retail oder Wertdienstleister: Verantwortliche in KRITIS-Bereichen sollten sich angesichts der zunehmenden Cyberbedrohungen und der angespannten geopolitischen Lage eingehend mit dem Thema IT-Sicherheit befassen. Denn gerade das digitale Bargeldmanagement als hochsensibler Bereich benötigt mehr als leere Sicherheitsversprechen. Cyberresilienz erfordert Transparenz, Vertrauen und eine gelebte Sicherheitskultur.

Unternehmens-To-do: Sicherheit hinterfragen

Cyberangriffe nehmen weiter zu – gleichzeitig steigt das Bewusstsein für deren teils schwerwiegenden Folgen. Laut einer aktuellen Umfrage von Deloitte messen 58 Prozent der mittelständischen Unternehmen dem Thema „Cyber Security“ eine deutlich höhere Relevanz bei als nach vor ein paar Jahren. Gleichzeitig zeigt die Befragung: Die meisten Unternehmen können bestehende Schwachstellen in ihren Systemen nicht vollständig ausschließen. Erkenntnisse, die sich auf die Bargeldlogistik übertragen lassen.

Ein effizientes und transparentes Bargeldmanagement ist heute untrennbar mit digitalen Prozessen verbunden. Diese gilt es, optimal zu schützen. Dafür müssen Unternehmen den Istzustand kontinuierlich überprüfen, um mögliche Sicherheitslücken aufzudecken oder neuen Angriffsszenarien keine Chancen einzuräumen.

Deshalb sind Finanzinstitute, der Handel und Wertdienstleister gefragt, bei der Auswahl von Lieferanten die wichtigsten Sicherheitsfragen zu stellen – und sich diese auch beantworten zu lassen.

  • Kommt es bei Entwicklung, Betrieb oder Support zu Datenübermittlungen in Drittländer – und wenn ja, auf welcher rechtlichen Grundlage?
  • Erfüllt der Betreiber von SaaS-Anwendungen gängige Sicherheitsstandards (z. B. ISO 27001)?
  • Wie schnell reagiert der Lieferant auf kritische Sicherheitslücken – und wie transparent ist sein Patch-Management-Prozess
  • Führt der Anbieter regelmäßige Sicherheitsprüfungen wie Penetrationstests durch?
  • Gibt es ein dokumentiertes Notfall- und Wiederherstellungskonzept ebenso wie einen Business Continuity Plan (BCP)?

Schlüssel zum Vertrauen

Region und Transparenz sind entscheidend – auch hinsichtlich IT-Sicherheit und geschützter Unternehmensdaten. Gerade in einem scheinbar grenzenlosen digitalen Raum schafft ein klar definierter Rechtsrahmen Sicherheit. Wer weiß, in welcher Region seine Daten liegen – und wer Zugriff darauf hat –, kann Risiken besser steuern.

In Deutschland und in der EU sind die Datenschutzbestimmungen deutlich strenger und somit sind die Daten selbst vor unbefugtem Zugriff geschützt. Cloud-Anwendung von außereuropäischen Anbietern bringen hingegen Unsicherheiten mit sich – auch wenn sich der Rechenzentrumsstandort in Europa befinden sollte. Selbst in diesen Fällen gilt der CLOUD Act und der behördliche Zugriff auf Daten wäre jederzeit möglich. 

Um ihre sensiblen Daten vertrauensvoll abzusichern, sollten Unternehmen also auf den Betrieb von Rechenzentren in Deutschland – mindestens aber in Europa – achten. Zudem stellt sich die Frage, welche Sicherheitsmaßnahmen (Stichwort „Verschlüsselung“) im Rechenzentrum gelten, in dem die Unternehmens- und personenbezogene Daten verarbeitet werden. Zu achten ist hier vor allem auf  Verfahren wie AES-256 oder TLS ab Version 1.2. Ebenso wichtig sind Maßnahmen zur Absicherung der Infrastruktur, etwa durch Firewalls, Intrusion Detection- und Prevention-Systeme (IDS/IPS) oder segmentierte Netzwerke.

Made in Germany and France

Nicht nur der Betrieb, auch die Softwareentwicklung können datenschutzrechtliche Fragen aufwerfen. Daher stand für uns bei ALVARA von Anfang an fest: Wir betreiben und entwickeln unsere Software ausschließlich in Europa (Deutschland und Frankreich). Damit lässt sich sicherstellen, dass Datenschutzbestimmungen im gesamten Prozess Berücksichtigung finden. 

Der Verzicht auf Offshoring bringt außerdem mehr Transparenz, kürzere Kommunikationswege und ein Softwareumfeld, das regulatorische Anforderungen – etwa im Hinblick auf DSGVO oder branchenspezifische Standards – zuverlässig erfüllt. Gerade für Betreiber und Nutzer von Anwendungen im KRITIS-Umfeld bringt das Sicherheits- und Compliance-Vorteile mit sich. 

Sicherheitsstandards über Zertifikate hinaus

Hält sich der Betreiber an Sicherheitsstandards? In diesem Zuge gilt es, einen Blick auf gängige Zertifikate wie ISO 27001 in Verbindung mit Rechenzentren zu werfen. Aber nicht nur.

Über diese Mindestanforderungen hinauszudenken, ist häufig ebenso entscheidend, da sich Sicherheitsrisiken schneller als gesetzliche Vorgaben wandeln. Ein hohes Sicherheitsniveau kann nur erreicht werden, wenn Anbieter die Extrameile gehen. Im operativen Betrieb müssen sie regelmäßig – über festgelegte Auditzeiten hinaus – Schnittstellen absichern, IT-Systeme überwachen und sich von standardisierten Ansätzen lösen. Maximalen Schutz versprechen Organisationen, die eine etablierte Sicherheitskultur vorweisen.  

Software-Updates – Modernität trifft auf Sicherheit

Cyber Security ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und stellt somit einen kontinuierlichen Prozess dar. Deshalb sollten Software-Updates einem klaren Plan folgen: Sie regelmäßig, dokumentiert und sicher einzuspielen, bildet dafür eine solide Basis. Erhalten Security Patches höchste Priorität und werden diese bei Bedarf außerhalb regulärer Zyklen eingespielt, können sich Unternehmen sicher fühlen.

Bei ALVARA kommt ein mehrstufiges Freigabe- und Testverfahren zum Einsatz – inklusive Qualitätssicherung, Kundeninformation und Monitoring. So bleiben Anwendungen aktuell und resilient gegenüber neuen Bedrohungen.

Praktisch umgesetzt: Penetrationstests

Sicherheitsversprechen allein genügen nicht – Verantwortliche müssen sie ständig überprüfen. Deshalb lassen wir regelmäßig Penetrationstests über Applikationen laufen und inspizieren unsere Anwendung gezielt auf Schwachstellen.

Die Ergebnisse dieser Penetrationstests fließen direkt in unsere Produktentwicklung ein. Potenzielle Schwachstellen werden identifiziert, priorisiert und beseitigt – nachvollziehbar und transparent. So gewährleisten wir, dass unsere Software aktuellen Bedrohungsszenarien im KRITIS-Umfeld gewachsen ist.

Schnelle Hilfe im Ernstfall

Im Notfall zählt jede Minute. Deshalb müssen Anbieter einen Support bereitstellen, der schnell erreichbar ist. Help Desk mit 24/7-Hotline, definierte Eskalationswege und schnelle Reaktionszeiten garantieren im Störungsfall eine verlässliche technische Unterstützung durch unser Team. 

Sichere Prozesse, sicheres Bargeldmanagement

Digitale Lösungen im Bargeldmanagement müssen heute über die Prozessoptimierung hinaus Stabilität und Sicherheit garantieren. Für unsere Kunden bedeutet das: Eine Lösung, die nicht nur funktioniert, sondern ihre sensibelsten Bargeldprozesse aktiv schützt. Das ist unsere Verantwortung – und gleichzeitig unser Versprechen für Ihre tägliche Arbeit.


Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Löchern Sie uns gerne mit Fragen zum sicheren Bargeldmanagement.