Pentests: Digitale Bargeldprozesse, aber sicher!

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Das gilt vor allem auch mit Blick auf die Bargeldprozesse im Retail. Denn dort, wo täglich eine Vielzahl an Münzen und Scheinen bewegt, verarbeitet und erfasst werden, dürfen Verantwortliche Sicherheit nicht dem Zufall überlassen. Gerade mit der zunehmenden Digitalisierung eröffnen sich hier neue Angriffspunkte für Kriminelle. Daher sollte bei der Wahl einer Software immer das Kriterium „Pentests“ eine Rolle spielen.
Digitalisierung – Chance und Herausforderung
Mit der zunehmenden Digitalisierung des Bargeldmanagements gehen zahlreiche Vorteile rund um Effizienz und Transparenz einher. Doch gleichzeitig wächst die Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Moderne Plattformen vernetzen Banken, Handel und Wertdienstleister, sie verarbeiten Echtzeitdaten zu Beständen, Transporten und Abrechnungen, optimieren Prozesse – und damit sensible Informationen.
Laut den Open Web Application Security Project (OWASP) Top Ten gehören unter anderem fehlerhafte Zugriffskontrollen, unsichere Designs, anfällige oder veraltete Komponenten und unzureichende Sicherheitsprotokollierungen zu den häufigsten Cyberrisiken von Webanwendungen. Im Global Retail Report 2025 von KnowBe4 wird konstatiert, dass gerade der Einzelhandel zu den fünf am meisten von Cyberangriffen betroffenen Branchen zählt. Phishing-Angriffe und gestohlene Zugangsdaten gelten hier als Haupteinfallstore.
Die Frage lautet also: Wie lässt sich sicherstellen, dass Softwarelösungen für das digitale Bargeldmanagement widerstandsfähig sind und es jederzeit bleiben?
Penetrationstest: Denken wie die Angreifer
Die Antwort: Software muss auf den Prüfstein gelegt werden, und zwar unter realistischen Bedingungen. Dafür haben sich Penetrationstests, kurz Pentests, etabliert. Sie simulieren einen geplanten Angriffsversuch auf ein bestimmtes System – eine Webanwendung, einen Cloud-Dienst etc. – und können dadurch Schwachstellen identifizieren. Es gilt also: Ein guter Penetrationstest versetzt sich in den Angreifer hinein – und prüft, wie widerstandsfähig Systeme unter realistischen Bedingungen wirklich sind.
In den Blick rücken dafür nicht nur technische Sicherheitslücken. Auch physische und menschliche Risiken lassen sich aufdecken. So können simulierte Phishing-Angriffe aufzeigen, ob die Sicherheitsstrategie bereits ausreichend ist oder weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Penetrationstests geben im Endergebnis ebenso Handlungsempfehlungen, um verschiedenen Angriffsarten keine Chance zu lassen.
Pflichtaufgabe von Softwareanbietern
Penetrationstests nehmen also eine zentrale Bedeutung für sichere Softwarelösungen ein. Dabei genügt es nicht, wenn Anwendungen einmalig getestet werden – denn Sicherheit muss ein Dauerthema sein. Systeme entwickeln sich stetig weiter, neue Features kommen hinzu, Schnittstellen werden ausgebaut und neue Nutzer werden angebunden.
Regelmäßige Tests von Softwareanbietern sind also ein absolutes Muss und sollten bei der Entscheidung für eine Lösung ganz oben stehen. Denn erst durch wiederkehrende Tests oder solche nach größeren Updates kann nachhaltige Sicherheit garantiert werden. Ein positiver Nebeneffekt: Pentesting stärkt nicht nur das technische Vertrauen. Auch das Sicherheitsbewusstsein unter den Nutzern steigt. Dadurch führen Angriffsszenarien, die auf Social Engineering abzielen, seltener zum Erfolg.
Checkliste für Software
Neben Effizienz und Transparenz sollten Tools maximale Sicherheit garantieren. Dafür sprechen verschiedene Punkte, die im Rahmen von Pentests einzuhalten sind.
- Regelmäßige Pentests: Der Anbieter kann wiederholte und erfolgreiche Zertifizierungen vorweisen.
- Alles im Blick: Im Rahmen des Pentestings beleuchtet der Anbieter verschiedene Angriffsszenarien, um den immer komplexer werdenden Attacken gerecht zu werden.
- Eingehaltene Standards: Optimalerweise achtet der Anbieter bei dem Vorgehen auf Standards wie die des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.
Alles, was über diese Aspekte hinausgeht, zahlt zusätzlich auf Sicherheit ein. Diese Extrameile gehen wir bei ALVARA. Der OWASP Web Security Testing Guide dient als grundlegender Referenzrahmen – wie in der Branche üblich. Darüber hinaus führen wir jedoch umfassende Black- und Greybox-Tests durch, die von unabhängigen Sicherheitsexperten durchgeführt werden. So stellen wir sicher, dass Interactive Cash Control (ICC) auch unter realistischen Angriffsbedingungen höchsten Sicherheitsansprüchen genügt.
Außerdem rücken wir bei ALVARA den Aspekt Social Engineering in den Mittelpunkt. Phishing-Angriffe nehmen zu und somit müssen Attacken mit gestohlenen Zugangsdaten simuliert werden – häufig bezeichnet als Authenticated Penetration Testing. Unsere Pentester erhalten bewusst echte Log-in-Daten, beispielsweise für einen Benutzer mit Standardrechten oder für einen Administrator, um einen erfolgreichen Social Hack zu fingieren. Damit lässt sich überprüfen,
- ob Hacker Berechtigungen ausweiten können (Privilege Escaltion),
- ob sie Sicherheitsmechanismen umgehen können,
- ob sich Datenmanipulationen umsetzen lassen und
- ob sich geschützte Systeminformationen abgreifen lassen.
Auf diese Weise denken Softwareanbieter einen Schritt weiter und können die Robustheit des Systems gleichfalls bei kompromittierten Benutzerkonten sicherstellen. Gerade bei Plattformen wie ICC, die sensible Daten zu Bargeldbewegungen, Aufträgen oder Kundendaten verarbeiten, ist ein solches Vorgehen essenziell.
Geprüfte Sicherheit im Bargeldmanagement
Für ein effizientes und transparentes Bargeldmanagement führt heute kaum mehr ein Weg an digitalen Lösungen vorbei. Doch wer Plattformen für Bargeldprozesse nutzt, sollte sich darauf verlassen können, dass sie nach höchsten Standards geprüft sind. Regelmäßige Software-Pentests sind unabdingbar, um Prozesse und Daten abgesichert zu wissen. So gelten Penetrationstests als Sicherheitsanker für digitale Bargeldprozesse.